Funktionsweise vom WIG Schweißen

Diese Art des Schweißens besteht aus einer Stromquelle, bei welcher normalerweise zwischen Wechsel- oder Gleichstromschweißen variiert werden kann und einem Schweißbrenner, der mit der Stromquelle durch ein Schlauchpaket verbunden ist. Darin findet man die Steuerleitung, die Schweißstromleitung, die Schutzgaszuführung und bei größeren Modellen auch noch den Zu- und Rücklauf des Kühlwassers.

Kontaktfrequenzzündung und Hochfrequenzzündung

Man unterscheidet zwischen zwei verschiedenen Arten des Lichtbogenzündens: die Kontaktfrequenzzündung und die Hochfrequenzzündung. Die Kontaktfrequenzzündung hat zwei Herangehensweisen:

  • Die historische Kontaktfrequenzzündung funktioniert ähnlich wie die Idee eines Streichholzes. Die Wolframelektrode wird, wie beim Elektrodenschweißen, kurz am Werkstück angestrichen und dadurch wird ein Kurzschluss erzeugt. Wenn die Elektrode nun abgehoben wird, brennt der Lichtbogen zwischen Elektrode und Werkstück. Leider bleibt bei jeder Zündung ein wenig Wolframelektrodenmaterial hängen, was ein großer Nachteil dieser Methode aufzeigt.
  • Die Lift-Arc-Zündung ist die zweite Variante der Kontaktfrequenzzündung. Hierbei wird die Elektrode direkt auf dem Werkstück an der Schweißstelle angesetzt. Bei diesem Vorgang fließt nur geringer Strom, was der Elektrode nichts ausmacht und sie dadurch nicht beschädigt wird. Das Abheben des Brenners veranlasst im Anschluss den Plasmalichtbogen und die Elektronik der Schweißmaschine erhöht den Strom. Der Vorteil dieser Kontaktfrequenzzündungsmethode im Gegensatz zum historischen Äquivalent ist, dass hier die elektromagnetischen Störungen vermieden werden.

Eine weitere Art des Lichtbogenzündens stellt die Hochfrequenzzündung dar. Den Vorgänger, die Streichfrequenzzündung, hat diese Methode im Laufe der Jahre fast komplett ersetzt. Die Funktionsweise ist simpel. Ein Hochspannungsimpulsgenerator gibt eine hohe Spannung auf die Wolframelektrode und das Gas zwischen der Elektrode und dem Werkstück wird ionisiert. Dabei wird der Lichtbogen gezündet. Vorteil: Es können keine gefährlichen Stromstärken erzeugt werden, auf Grund des hohen Innenwiderstands des Hochspannungsimpulsgenerators

Verschiedene Herangehensweisen

Das Wolfram Inertgas Schweißen, kurz WIG, hat zwei unterschiedliche Stromschweißweisen. Einerseits kann mit Gleichstrom geschweißt werden, aber auch Wechselstrom ist möglich. Das Gleichstromschweißen mit negativ gepolter Elektrode ist beim Schweißen von Stahl jeglicher Art oder NE-Metallen anzuwenden.

In Einzelfällen können auch Leichtmetalle mit Hilfe von Gleichstrom geschweißt werden, da diese Metalle aber meist eine harte Oxidschicht mit sehr hohem Schmelzpunkt auf der Oberfläche bilden, ist in diesem Fall eine positive Elektrode nötig. Die Spezialschweißbrenner haben hierbei eine sehr dicke Wolframelektrode und beim Schutzgas handelt es sich um Helium. Im Normalfall wird ein Leichtmetall, wie zum Beispiel Aluminium oder Magnesium, aber mit Hilfe des Wechselstromschweißens bearbeitet.

Im Laufe der Zeit wurde das Wolfram Inertgas Schweißen verbessert und es hat sich weiter entwickelt. Eine neuere Methode ist das WIG-IMPULSSCHWEISSEN, welches nur in besonderen, dafür vorgesehenen Schweißanlangen, sogenannte Schweißinverter, durchgeführt werden kann. Darunter versteht man das Schweißen mit pulsierendem Strom. Der Strom beim Schweißen hat hier variable Frequenzen, Stromhöhen und -breiten und pulsiert zwischen Grundstrom und Impulsstrom. Diese Schweißtechnik ermöglicht am Anfang und am Ende der Schweißnaht ein fehlerfreies Schweißen.

Fazit zum WIG Schweißen

Verglichen mit anderen Schmelzschweißverfahren hat das WIG Schweißen eine Vielzahl an Vorteilen. Jeder Werkstoff der geeignet für Schmelzschweißen ist, kann mit Hilfe dieser Vorgehensweise geschweißt werden. Es entstehen während des Schweißvorgangs so gut wie keine Schweißspritzer und Schweißrauche sind gegenüber anderen Arbeitsweisen geringer, was die Gesundheit eines Schweißers viel weniger belastet.

Außerdem wird beim WIG Schweißen nicht mehr mit einer Elektrode gearbeitet die abschmelzen kann. Der Schweißzusatz und die Stromstäke sind aufgrund dessen im Einklang. Der Schweißstrom kann somit passend zur Schweißaufgabe eingestellt werden, was diese Praktik sehr gut zum Schweißen von beispielsweise Wurzelanlagen anbietet.