Roboter-Schweißen und Raumluft-Monitoring bei Severt im Münsterland, Foto: pixabay.com

Smart Factory: saubere Raumluft beim Schweißen

In der Stadt Vreden im Münsterland hat die Zukunft bereits begonnen. In der „Smart Factory“ des Maschinen-Bauers Severt sind Roboter im Einsatz, die bis zu 40 Tonnen schwere und zehn Meter lange Bauteile schweißen können. Überwacht werden sie dabei von einer Handvoll menschlicher Spezialisten. Letztere werden durch die smarten Maschinen nicht nur entlastet, sie genießen bei der Arbeit auch eine besonders saubere Raumluft. Denn ein automatisiertes Monitoring-System achtet darauf, dass die Qualität der Luft in der Werkhalle niemals unter ein präzise bestimmtes Minimum absinkt.

Mensch und Roboter arbeiten gemeinsam

Das Familienunternehmen Wilhelm Severt Maschinenbau produziert spezialisierte Maschinen für Bereiche wie Bau, Fahrzeugtechnik, Logistik, Recycling sowie Energietechnik. Die Fertigung mittels Roboter ermöglicht die Entwicklung individueller Lösungen für die jeweiligen Kunden. In der Vredener Halle arbeiten insgesamt neun Roboter-Schweißzellen. Dabei werden sie von etwa zwanzig menschlichen Mitarbeitern in drei Schichten beaufsichtigt. Diese hochqualifizierten Arbeiter führen auch Vor- und Nachbereitung durch. Außerdem sorgen sie für die Wahrung der Qualitätsstandards. Bereits seit 1983 gehört Severt zu den Vorreitern des Schweißens mithilfe von Robotern.

Saubere Raumluft beim Schweißen

Das Unternehmen konstruierte die maßgeschneiderte Hallenabsaugung gemeinsam mit dem Absaug- und Filterspezialisten Teka aus dem nahegelegenen Velen. Ein hochsensibler Airtracker misst Feinstaub, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Lautstärke. Das System fährt die Absaug- und Filteranlagen hoch und herunter, ganz entsprechend des Bedarfs. Außerdem können die Messwerte ortsunabhängig abgerufen werden: vom Smartphone, Tablet oder Desktop-PC aus. So wird der Arbeits- und Gesundheitsschutz gewährleistet. Alle Werte werden außerdem genau dokumentiert und können daher zum Beispiel als Nachweis für Zertifizierungen verwendet werden.

Keine „menschenleeren Fabriken“

Severt setzt auf Roboter. Dennoch möchte das Unternehmen nicht menschliche Arbeitskraft ersetzen: „Wir halten nichts von menschenleeren Fabriken“, erklärte der Geschäftsführer Dr. Wilhelm Severt gegenüber der Münsterland Zeitung. Seine Firma sehe Digitalisierung und Automatisierung nicht als Ersatz für menschliche Arbeit. Im Gegenteil: „Der Mensch sollte der Taktgeber auch in der modernen Fabrik sein. Dazu müssen wir Bedingungen und Anreize schaffen, um ihn in unseren Fabriken zu halten.“

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